Donnerstag, 24. April 2014

Santiago de Chile

Mit dem Nachtbus ging es weiter nach Santiago, in die Hauptstadt Chiles. Nach über zwei Monaten im ländlichen Patagonien war das Ankommen in der Grossstadt Santiago ein richtiger Kulturschock. Wir haben dieser Stadt folglich auch nicht wirklich eine Chance gegeben. Und diese hat sie nicht genutzt. Es war zwar durchaus interessant, nach so langer Zeit in Chile nun endlich auch die Landeshauptstadt kennen zu lernen (rund ein Drittel der Chilenen lebt hier), aber entzückt hat sie uns nicht. Sie wäre zwar schön inmitten von Bergen gelegen und im Winter ist man auch schnell im Skigebiet. Auf Grund des Smogs sieht man die Berge allerdings nicht immer sehr gut.

Wir haben uns dann aber doch erstaunlich schnell wieder an das Stadtleben gewöhnt. Wir sind durch das historische Zentrum geschlendert, haben im Studentenviertel Bellavista gemütlich gegessen, schöne Parks besucht und uns seit mehr als zwei Monaten wieder einmal ein Museum (erst das zweite auf dieser Reise) angeschaut. Dieses hatte es aber definitiv in sich. Es behandelte den Putsch und die Diktatur unter Pinochet zwischen 1973 und 1990 mit Fokus auf seine Menschenrechtsverletzungen. Die Ausstellung war gespickt mit Dokumenten und Kommentaren von Zeitzeugen. Diese Ereignisse liegen gar nicht so lange zurück und man merkte in dieser Ausstellung, dass diese Ereignisse noch nicht überwunden sind (die Meinung der Bevölkerung soll ziemlich gespalten sein). Gleichzeitig kann man sich das irgendwie gar nicht vorstellen, wenn man so durch das Land reist. Chile macht da nämlich einen ziemlich westlichen Eindruck.
Silvia vor dem Regierungsgebäude "La Moneda"

Wir sind wieder in der Stadt!
Die Stadt hat aber auch Vorteile: Soviele Früchte gabs in Patagonien nicht.
Aussicht vom Cerro San Cristobal
Rund um Santiago wird sehr viel Wein angebaut. Wir haben uns daher auf einer Tour den Herstellungsprozess genau erklären lassen und sehr guten Wein probiert. Die Rebsorte Carmenère ist in Chile weit verbreitet und schmeckt uns vorzüglich. Diese Rebsorte kommt ursprünglich aus Frankreich, wird dort aber seit der Reblausplage nicht mehr angebaut.

Die Trauben geben super Weine aber schmecken auch so lecker.

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