Mit dem Nachtbus ging es weiter nach
Santiago, in die Hauptstadt Chiles. Nach über zwei Monaten im
ländlichen Patagonien war das Ankommen in der Grossstadt Santiago
ein richtiger Kulturschock. Wir haben dieser Stadt folglich auch
nicht wirklich eine Chance gegeben. Und diese hat sie nicht genutzt.
Es war zwar durchaus interessant, nach so langer Zeit in Chile nun
endlich auch die Landeshauptstadt kennen zu lernen (rund ein Drittel
der Chilenen lebt hier), aber entzückt hat sie uns nicht. Sie wäre
zwar schön inmitten von Bergen gelegen und im Winter ist man auch
schnell im Skigebiet. Auf Grund des Smogs sieht man die Berge
allerdings nicht immer sehr gut.
Wir haben uns dann aber doch
erstaunlich schnell wieder an das Stadtleben gewöhnt. Wir sind durch
das historische Zentrum geschlendert, haben im Studentenviertel
Bellavista gemütlich gegessen, schöne Parks besucht und uns
seit mehr als zwei Monaten wieder einmal ein Museum (erst das zweite
auf dieser Reise) angeschaut. Dieses hatte es aber definitiv in sich.
Es behandelte den Putsch und die Diktatur unter Pinochet zwischen
1973 und 1990 mit Fokus auf seine Menschenrechtsverletzungen. Die
Ausstellung war gespickt mit Dokumenten und Kommentaren von
Zeitzeugen. Diese Ereignisse liegen gar nicht so lange zurück und
man merkte in dieser Ausstellung, dass diese Ereignisse noch nicht
überwunden sind (die Meinung der Bevölkerung soll ziemlich
gespalten sein). Gleichzeitig kann man sich das irgendwie gar nicht
vorstellen, wenn man so durch das Land reist. Chile macht da nämlich
einen ziemlich westlichen Eindruck.
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Silvia vor dem Regierungsgebäude "La Moneda" |
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Wir sind wieder in der Stadt! |
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Die Stadt hat aber auch Vorteile: Soviele Früchte gabs in Patagonien nicht. |
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Aussicht vom Cerro San Cristobal |
Rund um Santiago wird sehr viel Wein angebaut. Wir haben uns daher auf einer Tour den Herstellungsprozess genau erklären lassen und sehr guten Wein probiert. Die Rebsorte Carmenère ist in Chile weit verbreitet und schmeckt uns vorzüglich. Diese Rebsorte kommt ursprünglich aus Frankreich, wird dort aber seit der Reblausplage nicht mehr angebaut.
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Die Trauben geben super Weine aber schmecken auch so lecker. |
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