Seit Ushuaia "am Ende der Welt" haben wir nun schon über 1.400 km bis nach El Chalten zurückgelegt. Und unsere Reise geht immer weiter Richtung Norden. Unser nächstes grosses Ziel ist Bariloche, welches im Seengebiet von Argentinien liegt. Es gab für uns zwei Möglichkeiten, den Weg in Richtung Norden zurückzulegen:
- direkt mit dem Bus innerhalb Argentiniens der Ruta 40 entlang düsen (Distanz El Chaltén - Bariloche 1.384 km), oder
- zuerst die Ruta 40 entlang bis nach Los Antiguos zurücklegen (Distanz El Chalten - Los Antiugos: 641 km), anschliessend die Grenze nach Chile überqueren, weiter in Richtung Norden entlang der Carretera Austral bis Chaiten (504 km) düsen, mit der Fähre auf die Insel Chiloe übersetzen und über Puerto Montt weiter nach Bariloche (Argentinien) fahren (933 km).
Wir entschlossen uns für die zweite, längere und anstrengendere jedoch interessantere und abwechslungsreichere Route Richtung Norden. :)
Ruta Nacional 40 (Argentinien): Die bekannte Ruta Nacional 40, östlich der Anden, durchquert den gesamten Westen
Argentiniens. Die Anden stellen die natürliche Grenze zwischen Chile und Argentinien dar und stauen die Wolken und den Regen vom Pazifik. Die Landschaft in Patagonien östlich der Anden präsentierte sich daher als Steppenlandschaft im Kontrast zum feuchten, chilenischen Patagonien.
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Guanakos und Nandus (hier im Bild) streifen durch die hügelige Steppenlandschaft. |
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Die Schlucht des Rio Pinturas. |
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Entlang der Ruta 40 besuchten wir die Cueva de las Manos.
Die Höhlenmalereien entstanden 7.000 bis 1.000 Jahre vor Christus. |
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Ein Minisalzsee, welcher uns schon einen kleinen Vorgeschmack auf die Atacama Wüste im Norden Chiles gab. |
Carretera Austral (Chile): Während die Ruta 40 in Argentinien vollständig asphaltiert war, präsentierte sich die Carretera Austral als eine mit Schaglöchern versehene, staubige Schotterstrasse. Aufgrund der schlechten Infrastruktur - öffentlicher Verkehr ist auch in der Hochsaison kaum vorhanden - blieb uns nichts anderes übrig als Autostoppen. Die Option Mietauto mussten wir aufgrund der überrissenen Preise leider bleiben lassen. Glücksbringer sei Dank mussten wir jedoch nur einmal per Anhalter fahren, denn gleich zu Beginn der Carretera taten wir uns mit anderen Reisenden zusammen. Wir heuerten einen Chileno mit kleinem Lieferwagen an, der uns zum nächsten Ort brachte. Zu zehnt - eine bunte Mischung aus Franzosen, Deutschen, Amis und wir - quetschen wir uns mit unserem Gepäck in den kleinen Lieferwagen. Was für ein Spass! :) Auch den nächsten Abschnitt konnten wir so bewältigen.
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Highlights an der Carretera Austral waren unter anderem türkise Seen
eingebettet in atemberaubender Landschaft, ... |
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... die Capillas de Marmol (das Wasser des Sees hat aus den Felsen Höhlen und Gewölbe ausgewaschen), ... |
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... und der Parque Nacional Queulat mit seinem "hängenden Gletscher" (im Hintergrund). |
Das Autostoppen blieb uns jedoch nicht ganz erspart ... Das Glück war jedoch wieder auf unserer Seite. Wir wurden von zwei deutschen Jungs aufgelesen, die uns auch noch die zwei darauffolgenden Tage in ihrem Miettauto mitnahmen.
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Mit Annika beim Autostoppen.
Nach drei langen Stunden, die wir uns mit Steine kicken verkürzten,
hatte das Warten, Glückbringer sei Dank, ein Ende. |
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Reto mit unseren beiden deutschen Rettern beim Trocknen nach einem kalten Bad im Lago Yelcho. |
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Da wir nun mobil waren, konnten wir "wild" campen.
Ausgerüstet mit Essen, Wein und viel Bier machten wir es uns am Rande des Lago Yelcho gemütlich. |
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Am Abend wurde am offenen Feuer gekocht und Sterndal gschaut.
Weit weg von jeglicher Zivilisation sah man sogar die Milchstrasse. |
Letzte Station an der Carretera Austral war Chaiten. Wir bestiegen den gleichnamigen Vulkan, welcher im Mai 2008 überraschend ausbrach, obwohl man ihn für erloschen hielt.
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Der Rauch des Vulkans ist auch noch aus ferner Distanz zu sehen. |
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Die Lava und der Ascheregen zerstörten die umliegende Landschaft vollständig.
Sechs Jahre dannach erinnern die abgestorbenen Bäume an den Vulkanausbruch. |
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Die Kirche Santa Maria de Loreto de Achao
ist die älteste der Holzkirchen Chiloes. |
Mit der Fähre setzten wir von Chaiten auf die Insel
Chiloe über. Sie ist nach Feuerland, welche zur Hälfte Argentinien gehört, die zweitgrösste Insel des Landes. Ein Teil der typischen Holzkirchen der Insel und auf benachbarten, kleineren Inseln wurde 2000 in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen. Der Nationalpark Chiloé liegt im Westen der Insel, welchem wir ebenfalls in einem Tagesausflug einen Besuch abstatteten.
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Des Weitern ist Chiloe für seine Palafitos (Holzbauten am Meer) bekannt. |
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Ein Tagesausflug führte uns auch an den Pazifik,
wo wir eine kleine Pinguinkolonie besuchten. |
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Eine Kuh am Meer die Algen frisst, für uns unglaublich, für Chilenos ganz normal. |
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Abseits ausgetretener Pfade auf der Insel Chiloe am pazifischen Meer. |
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