Der
Vulkan Lanín an der Grenze zwischen Argentinien und Chile ist ein erloschener Vulkan in den Anden rund 250 km nördlich von Bariloche. Er liegt im Nationalpark Lanín und gilt aufgrund seiner symmetrischen Kegelform als schönster Berg Argentiniens. Und wir können mit Stolz sagen, dass wir den höchsten Vulkan Patagonies bestiegen haben. :)
Das technische Material (Steigeisen, Pickel, Helm, Stöcke, Funkgerät) liehen wir uns im nahegelegenen Ort Junin de los Andes. Im Bergsportladen trafen wir einen sympathischen (eh klor) Österreicher, Hannes, mit dem wir zusammen den Gipfel in Angriff nahmen. Wir bestiegen den Vulkan in zwei Tagen auf der nördlichen, schneeärmeren Seite.
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Da hamma noch 2,600 m vor uns. Ein schöner Berg, gell! |
Am ersten Tag wanderten wir vom Paso
Tromen (1,200 m) bis zur Biwakschachtel (alias Blechbüchse) auf 2,300 m. Von dort aus braucht man mind. 5 Stunden für den Gipfelaufstieg - so war die Info im Nationalparkbüro. Wir rechneten daher mit 6 Stunden und starteten dementsprechend um 1:30 Uhr um rechtzeitig vor Sonnenaufgang auf dem Gipfel zu sein. Die Nacht in der Blechbüchse war kurz, eng, stickig und mit vielen Geräuschen untermalt ... Wir kriegten dennoch genug Schlaf um uns von den Anstrengungen des ersten Tages zu erholen.
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Unsere ähh "Schutzhütte", wohl eher eine Blechbüchse (reiner Wind- und Wetterschutz).
Wir lagen wie die Sardinen mehr auf- als nebeneinander. |
Ein stürmischer jedoch warmer Wind begrüsste uns früh morgens und machte den Aufstieg ungemütlich. Schon nach nur einer Stunde waren unsere Wasserreserven verbraucht, da unsere Kehlen vom Wind ganz trocken wurden. Daher mussten wir unsere Wasserflaschen am naheliegenden Gletscher bald wieder auffüllen.
Es war gar nicht so einfach den Weg zu finden - insbesondere in der Nacht. Zu Beginn der Strecke waren noch Markierungen aufgestellt (Holzpfeiler mit Reflektoren), die den Weg wiesen, doch danach waren wir auf unseren Instinkt angewiesen. Hannes, ebenfalls ein leidenschaftlicher Bergsteiger, führte uns jedoch gekonnt auf den Gipfel. Technisch ist der Vulkan nicht sehr anspruchsvoll. Wir mussten wohl mit Steigeisen gehen, aber Seil brauchte es keines, da es auf unsere Aufstiegsroute keine Gletscherspalten gab.
Wir sind anscheinend super fit, denn wir erreichten eine Stunde vor! Sonnenaufgang den Gipfel. Wir stiegen also wieder ein paar Meter unter den Gipfel und harrten eine Stunde windgeschützt hinter einer Schneewechte aus. Wir ratschen viel und somit verging die Zeit recht schnell. Das Warten hat sich definitv gelohnt, denn wir wurden mit einem traumhaften, farbenfrohen Sonnenaufgang belohnt.
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Viel zu früh am Gipfel mussten wir eine Stunde auf den Sonnenaufgang warten - brrrrr - es war sch....kalt. |
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Das Warten hat sich gelohnt. Die Sonne tauchte den Gipfel in traumhafte Farben.
Im Hintergrund sieht man den Schatten des Gipfels - ein perfekter Kegel. |
Der Abstieg hatte es dann noch in sich, auf uns warteten 2,600 Höhenmeter, puh, unsere armen Oberschenkel. Es war dann aber net so schlimm, da man zuerst im weichen Schnee runterrutschen konnte und danach der Vulkansand den Abstieg federte.
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Reto
beim Absteigen vom Gipfel. Die Sonne wärmte unsere durchgefrorenen
Glieder und schon bald konnten wir uns der vielen Kleiderschichten
entledigen. |
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Beim Abstieg: über die Schneefelder machte das Runterrutschen Spass. |
Am frühen Nachmittag erreichten wir wieder unseren Ausgangspunkt. Wir waren schliesslich froh so früh gestartet zu sein, denn die Sonne brannte gnadenlos vom Himmel. Da es keine öffentlichen Verkehrsmittel gab, fuhren wir per Anhalter zurück nach Junin de los Andes. Um 21 Uhr gings totmüde ins Zelt, wo wir die nächsten 13 Stunden schlafend verbrachten. ;)