Donnerstag, 2. Januar 2014

Überfahrt nach Panama und San Blas

Nach Cartagena haben wir Kolumbien vorerst verlassen, um unsere Gäste in Panama City in Empfang zu nehmen (mehr dazu im nächsten Eintrag). Der Grenzübertritt zwischen Kolumbien und Panama ist allerdings nicht so einfach. Klar kann man einfach von Cartagena nach Panama City fliegen. Allerdings fliegt man dann über Bogota und zahlt ziemlich viel. Das Angebot von Flügen in Zentralamerika ist eingeschränkt und Absprachen verhindern einen grösseren Preisdruck.

Die Panamericana ist eine Strasse, die sich von Norden nach Süden durch die beiden amerikanischen Kontinente zieht. Auf dieser Strasse haben wir während unserer Reise schon etliche Kilometer zurückgelegt. Dabei mussten wir feststellen, dass die Panamericana häufig eher unseren Forststrassen als unseren Autobahnen gleicht. Die Unterschiede zwischen verschiedenen Abschnitten sind dabei frappant. Zwischen Panama und Kolumbien ist die Panamericana allerdings im sogenannten "Darien Gap" unterbrochen. Darien ist eine Region im Urwald, die noch weitgehend unbesiedelt und ursprünglich ist. Hier leben indigene Stämme, Malaria ist ein ernsthaftes Problem und die Region gilt als Rückzugsgebiet für Guerillatruppen. Aus diesen Gründen wurde die Panamericana auf diesem Abschnitt nicht fertiggebaut und es nicht empfehlenswert, die Grenze auf dem Landweg zu überqueren.

Wir entschlossen uns schliesslich, von Cartagena per Segelboot nach Panama zu reisen. Diese Reiseroute war etwas länger, aber führte uns durch das karibische Inselparadies San Blas. Dieses Inselparadies mussten wir uns allerdings zuerst verdienen. Die ersten 40 Stunden ging es nämlich durch das offene Meer, was sehr rau war. Um nicht von der Seekrankheit befallen zu werden, lagen wir die meiste Zeit nur herum (zu sehen gab es ausser Meer rundherum ohnehin nichts). Obwohl wir acht Passagiere waren und vier Crewmitglieder, war es auf dem eher kleinen Segelboot ganz angenehm.

Am 24. Dezember war der mühsame Teil der Reise dann vorüber und wir trafen vor der ersten Insel der San Blas ein. Sofort waren diverse Verhaltensregeln auf dem Boot aufgehoben und der gemütliche Teil konnte beginnen: schwimmen, schnorcheln, Insel (in einer Viertelstunde) umrunden, Palmen fotografieren, lesen am Strand. Dieser Teil war wirklich ein weiteres Highlight unserer Reise!

Zusätzlich zu den traumhaften Inseln wurden wir sehr lecker verköstigt. Das Essen am Weihnachtsabend war dem Anlass definitiv würdig und sehr international: die Köchin war Französin, der Kapitän Argentinier, der lange in Japan gearbeitet hatte, die Reise war von Kolumbien nach Panama und unterwegs hatten wir zwei Fische gefangen (siehe Bild unten).

Am 25. Dezember haben wir auf der Insel ein Barbecue durchgeführt: Super Essen in einer Traumkulisse! Am 26. mussten wir zuerst zur Immigration um dann noch eine weitere Insel zu erkunden. Am nächsten Morgen gingen wir dann per Boot wieder an Land und von dort mit einem Jeep nach Panama-Stadt.

Die San Blas sind eine Inselgruppe im karibischen Meer nördlich von Panama. Gewisse Quellen behaupten, dass es genau 365 Inseln seien, eine für jeden Tag im Jahr also. Obwohl die Inseln ziemlich verstreut sind, konnten wir um uns herum immer wieder zahlreiche Inseln ausmachen. Auf der Kleinsten wuchs gerade mal eine Palme! Die Bewohner der Insel gehören dem Stamm der Kuna Yala an. Sie sind bekannt für ihre Webereien und gelten als Erfolgsgeschichte im Umgang der modernen Gesellschaft mit indigenen Völkern: Die Kuna Yalas sind weitestgehend selbstbestimmt und verfügen auch selbstständig über die Tourismuseinnahmen.

Wir hatten also etwas ungewohnte aber trotzdem sehr frohe Weihnachten :-)

Das Weihnachtsmenu





 


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