Sonntag, 5. Januar 2014

Boquete und Kaffeetour Ruiz

Nach drei intensiven Tagen in Panama City reisten wir am 30. Dezember in einem viel zu kalten Nachtbus nach David (ca. 7 Stunden) und gleich weiter nach Boquete (ca. 1 Stunde). Das kleine Städtchen Boquete liegt auf ca. 800 m in der Provinz Chiriquí im Westen des Landes. Da das Klima sehr angenehm ist - die Durchschnittsjahrestemperatur beträgt 20° - wird Boquete von mehrheitlich US-amerikanischen Auswanderern als Alterssitz gewählt.
Unseren Hunger stillten wir mit frischen Empanadas (Teigtaschen gefüllt mit Fleisch und Gemüse), welche wir am Strassenrand kauften. Das ist übrigens Dominiks neue Lieblingsspeise.




Wir haben eine Kaffeeplantage besucht. Obwohl oder gerade weil Reto und ich schon eine Kaffeetour in Salento (Kolumbien) besucht hatten, freuten wir uns schon sehr auf den Ausflug. Die Plantage in Kolumbien war sehr klein und wurde privat geführt, daher wurden viele Verarbeitungsschritte manuell gemacht. Cafe Ruiz ist hingegen eines der berühmtesten Kaffeeunternehmen Panamas, das u.a. den preisgekrönten Gesha-Kaffee herstellt. D.h. es werden viel grössere Mengen an Kaffee verarbeitet und produziert und somit einige Verarbeitungsschritte auch maschinell durchgeführt. Zur Tour gehörten die Fahrt zu einer Kaffeeplantage, die Besichtigung einer Anlage zur Bearbeitung der Bohnen und einer Rösterei. Zu guter letzt gab es noch eine Kaffeeverköstigung.




Zuerst besuchten wir die Kaffeeplantage.
Die roten Früchte sind reif und enthalten je zwei Kaffeebohnen.

Cafe Ruiz produziert ausschliesslich Arabica Kaffee.
Neben Kaffee werden auch Orangen verkauft. Diese rochen und schmeckten einfach vorzüglich.

Hier sieht man ganz eindrücklich, dass aus jeder Kaffeefrucht wieder ein neues Pflänzchen
und somit ein Kaffeestrauch wachsen kann.
Auf der Tour lernten wir, dass es verschiedene Arten der Verarbeitung gibt: Natural, Honey, Continuous, Washed, etc.

"Natural Bohnen":
Diese Kaffeefrüchte werden als ganze Frucht getrocknet.





"Honey Bohnen":
Diese Kaffeefrüchte werden geschält und mit der süsslichen Pulpe getrocknet.
"Floater" sind Kaffeebohnen, die qualitative Mängel aufweisen. Diese werden mit dem Fruchtfleisch und dem einen oder anderen Zweig zu "Kaffeepulver" verarbeitet. Daher: Keinen Nescafe oder anderen Instant-Kaffee mehr trinken,
denn dieser wird aus Bohnen mit schlechter Qualität produziert.
Anschliessend besuchten wir eine Kaffeeverarbeitungsstätte.


Unser Guide erklärte uns auch viel über die verschiedenen Röstungsvarianten. Von Latin Roast (kürzere und daher helle Röstung - leichter Geschmack - viel Koffein) über European und Italian Roast bis hin zu French Roast (längere und daher dunkle Röstung - starker Geschmack - weniger Koffein).

Seht euch mal die vielen Tässchen an - wir haben unterschiedliche Kaffeesorten probiert:
Arabica Geisha, Arabica Typica (my favourite), Arabica Pacamara, Berlina Estate, Panamaria, Maunier.

Nach soviel Kaffee ist uns wohl das Koffein zu Kopf gestiegen :D
Da wir vom Nachtbus noch ein bisschen müde waren, entschlossen wir uns den Silvesterabend gemütlich in unserem Hostel zu verbringen. Wir kochten gemeinsam in der überdimensionalen Küche, wo uns unser Gastgeber Olaf (ein deutscher Auswanderer) mit Rat und Tat zur Seite stand. Ausserdem genossen wir frische Passionsfrüchte mit Rum, wobei wir dies direkt aus der Frucht löffelten. Super lecker! Kurz nach Mitternacht fielen wir totmüde ins Bett.



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