Samstag, 7. Juni 2014

Uruguay

Nach Buenos Aires setzten wir mit dem Schiff nach Colonia de Sacramento über und reisten somit in das letzte Land auf dieser Reise ein: Uruguay. Colonia ist ein altes Kolonialstädtchen, das von den Portugiesen errichtet und später von den Spaniern übernommen wurde. Ein Grossteil der Kolonialarchitektur ist erhalten geblieben. Trotz des mässigen Wetters, erkundeten wir dieses Städtchen zu Fuss. Am Abend gesellte sich Sebastian zu uns. Wir haben ihn in Patagonien kennen gelernt und hier bereits zum dritten Mal getroffen. Er arbeitet an der Uni Liechtenstein. Mit ihm fanden wir am zweiten Tag das ideale Schlechtwetterprogramm: Lokale Wurst- und Käsespezialitäten essen und dazu guten Rotwein trinken. Es war so gemütlich, dass wir unsere Busfahrt nach Montevideo gleich mehrmals verschoben. ;)

Das Eingangstor zum alten Städtchen Colonia.
Beim Geniessen.
Montevideo ist die Hautpstadt Uruguays und beherbergt mit 1.5 Millionen Einwohnern fast die Hälfte der uruguayischen Bevölkerung. Diese Stadt ist also deutlich grösser als Zürich und doch kam sie uns nach Buenos Aires fast schon provinziell vor. Gemäss einer Lokalen treffe man auf der Strasse wirklich die ganze Zeit Bekannte, fast wie in einem Dorf. Und natürlich läuft hier nicht annähernd so viel wie in Buenos Aires. Die Altstadt ist aber durchaus hübsch und etwas ausserhalb des Zentrums leben reiche Leute in Traumvillas direkt am Sandstrand.
Der Regierungspalast ist eine Sehenswürdigkeit. Wir hatten das Glück, dass wir unseren Guide ganz für uns alleine hatten. So haben wir sehr viel über Uruguay gelernt. Sie nahm sich viel Zeit uns in diverse Eigenheiten des Landes einzuweihen. So sind die Sicherheitsvorkehrungen bei öffentlichen Gebäuden zum Beispiel sehr gering, nicht zu vergleichen mit denjenigen in anderen lateinamerikanischen Ländern. Man vertraue sich eben noch. Man merkt, dass Uruguay im Gegensatz zu seinen Nachbarn ein kleines Land ist. Derzeit hat Uruguay einen ziemlich aussergewöhnlichen Präsidenten. Dieser soll auf die Präsidentenwohnung verzichtet haben und weiterhin auf seinem Bauernhof leben. Er kommt mit seinem Käfer zur Arbeit und gibt 90% seines Gehalts für wohltätige Zwecke weiter. Er polarisiert ziemlich stark. In seiner Amtszeit wurde unter anderem der Konsum von Marihuana legalisiert. Als Folge davon riecht es häufig nach "Gras" und man sieht viele Leute beim Marihuana Rauchen. Wir erfuhren ebenfalls, dass das Parlament ab nächster Woche auf Sparflamme läuft: Alle sind in Brasilien. Hier sind sie sicher nicht weniger fussballverrückt als in anderen südamerikanischen Ländern.

Arbeitsplatz des Präsidenten in Montevideo.
Wunderschöne "Wandelhalle" im Regierungsgebäude.
    Bei seinen Nachbarn Brasilien und Argentinien ist Uruguay vor allem wegen seiner Strände am Atlantik bekannt. Wir haben für drei Tage ein Auto gemietet, um einen Teil der Atlantikküste abzufahren. Hier ist es derzeit Spätherbst und die Lust auf Strandurlaub hält sich in Grenzen. So waren die Strandorte denn auch ziemlich ausgestorben. Mit Abstand der bekannteste Badeort ist Punta del Este. Hier versammelt sich im Sommer die Prominenz (Shaquira, der König von Spanien und die Königin von England sollen dort ein Apartment haben). Als Folge davon schossen in Punta del Este die modernsten Apartmenthäuser empor. Noch viel imposanter sind die Riesenvillen im Vorort. Diese sollen deutlich grösser sein als in Hollywood.

    Unterwegs in Piriapolis, einem kleinen Küstenort.
    Die Hand im Sand - das Wahrzeichen von Punta del Este
    Mit dem Rad vorbei am Hotel Conrad
    Auch wenn es nicht warm war, so schien die Sonne doch stark. Und wir hatten die Sonnencreme und Mütze vergessen.
    Casapueblo, das selbst gestaltete Haus des uruguayanischen Künstlers Carlos Paez Vilaro.
    Sonnenuntergang über dem Rio de la Plata.
    Die Skyline von Punta del Este bei Dämmerung.
    In Punta del Diablo machten wir einen ausgedehnten Spaziergang am Strand.
    Wir wurden von fünf Hunden begleitet, doch sonst waren wir ganz alleine.

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