Von Ushuaia aus besuchten wir den Nationalpark "Tierra del Fuego". Von einem Taxi liessen wir uns bis an die Nationalparkgrenze bringen (ca. 20 Minuten von Ushuia). Von dort gings zu Fuss mit schwerem Gepäck weiter (Zelt, Schlafsack, Mätteli und Verpflegung für die kommenden drei Tage).
Am
ersten Tag trekkten wir vom Nationalparkeingang am Meer entlang bis zu einem idyllischen Campingplatz. Da die Sonne erst um 22 Uhr untergeht, konnten wir die Wanderung ganz gemütlich angehen und das Zelt noch bei Licht aufstellen. Am Abend kochten wir Pasta und lasen gemütlich im Zelt. Aufgrund der Helligkeit gingen wir erst recht spät schlafen.
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Auf Meereshöhe zu trekken war für uns eine neue Erfahrung. |
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Der Zeltplatz lag ganz idyllisch an einem Fluss.
Das Wasser mussten wir allerdings zuerst abkochen oder mit Micropur behandeln um es trinkbar zu machen. |
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Diese Blümchen wuchsen überall im Park und haben mir besonders gut gefallen. |
Am
zweiten Tag wurden wir um etwa 10 Uhr von einem Camper geweckt, der uns darauf aufmerksam machte, dass ein Rucksack von uns auf der Wiese lag ... Wir waren sofort wach und krochen aus dem Zelt. Ein Fuchs hatte auf der Suche nach Nahrungsmittel meinen Rucksack aus dem Zelt geschleift und dabei ein Band zum Verschliessen des Rucksacks durchgebissen. Des Weiteren hat der Fuchs einen wasserfesten Sack zerbissen, den Grossteil unseres Brots geklaut und unser Klopapier zerfetzt und auf der ganzen Wiese verteilt. Das Zelt war jedoch unversehrt, das restliche Essen auch noch da und der Rucksack noch zu gebrauchen. Wir kamen also mit einem Schrecken davon und konnten unsere Trekkingtour fortsetzen.
Der Fuchs konnte ins Zelt, weil wir es um 8:00 Uhr geöffnet hatten, da die Sonne schien und es im Zelt zu heiss geworden war. Anstatt gleich mal aufzustehen schliefen wir beide nochmal ein. Ich hab den Fuchs nicht gehört, da ich mit Ohropax geschlafen habe. Reto hat den Fuchs wohl gehört, dachte aber, dass ich am rumwühlen war. Naja, wir haben aus unseren Fehlern gelernt. Das Zelt wird nur geöffnet, wenn wir gleich aufstehen. Geschlafen wird ohne Ohropax und das Essen wird auf einen Baum gebunden.
Tagsüber liessen wir das Zelt am Zeltplatz stehen und machten uns ohne schweres Gepäck auf den Weg um den Nationalpark besser zu erkunden. Es gibt eine Vielzahl von
ausgeschilderten Wanderwegen, die zu verschiedenen
Aussichtsplätzen oder besonderen Landschaftsformationen (z.B. Moore) führen.
Besonders schön war der Weg zur Bahía Lapataia, einer Bucht am Beagle-Kanal, wo die Strasse von Buenos Aires nach Feuerland nach über 3000 km endet.
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90% der argentinischen Torfmoore liegen in Feuerland. Die Moore sehen aus wie bunte Wiesen, ... |
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... aber bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass diese aus winzigen Blümchen bestehen. |
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Die Landschaft ist aussergewöhnlich und eindrücklich. |
Da ich Sorge um das Zelt und das restliche Essen hatte, trugen wir das Essen den ganzen Tag herum. Reto dachte, dass ich übertreibe. Ich sollte jedoch Recht behalten. Als wir am Abend zu unserem Zelt zurückkehrten, informierte uns ein anderer Camper, dass ein nahe gelegenes Zelt von einem Fuchs aufgebissen wurde. Die Camper hatten Fisch und andere Nahrungsmittel im Zelt zurückgelassen und der Fuchs hatte diese gerochen.
Nach dem Abendessen verstauten wir das Essen in einem wasserdichten Sack und banden diesen an einen nahestehenden Baum. Reto musste ein bisschen hochklettern, um den Sack dort festbinden zu können. Das Essen sollte sicher sein ... denkste ... Am nächsten Morgen sahen wir gleich nach dem Essen. Der Sack war noch da, aber mit deutlichen Kratzspuren. Der Fuchs hat doch tatsächlich mit seinen Krallen Löcher reingemacht. Und wir haben nix gehört, unglaublich! Das muss ein "Ninja-Fuchs" gewesen sein. ;)
Am
dritten Tag nutzten wir das tolle Wetter und bestiegen den Cerro Guanaco. Man hatte eine grandiose Aussicht auf den Beagle-Kanal und auf die Berge der chilenischen Insel im Süden.
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Auf dem Weg zum Cerro Guanaco (962 m): Aussicht auf den Beagle Kanal und die chilenischen Berge. |
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Auf dem Weg zum Cerro Guanaco (962 m): Im Hintergrund der Lago Roca und der Berg Cerro Condor. |
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Am Gipfel hatte man eine herrliche Aussicht in alle Himmelsrichtungen und entsprechend viel Wind. |
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