Unser letztes Ziel in Chile war das Dörfchen San Pedro, welches im Norden Chiles auf ca. 2400 m in der Atacamawüste liegt. Wir verbrachten einige Tage in der - so sagte man uns - trockensten Wüste der Welt. Die niedrige Luftfeuchtigkeit und die stechende Sonne brachten uns untertags ganz schön ins Schwitzen. Unser Wasserkonsum stieg auf sicher 5 Liter pro Tag und Person. Die Nächte waren dafür umso kälter und für ein paar Ausflüge brauchten wir sogar unsere Daunenjacken. Da San Pedro eine kleine Oase in der Wüste und die Gegend unwegsam ist (Jeeps sind das typische Fortbewegungsmittel), waren wir an die lokalen Touristenbüros gebunden. Da wir bis anhin sehr viel selbst organisiert, geplant und durchgeführt hatten, waren wir anfangs ob der Touristenscharen und -abfertigung "schockiert". Wir gewöhnten uns aber schnell an die Massen und genossen die Vorzüge der touristischen Stadt wie Cafes und Eisdielen. :)
Unser erster Ausflug brachte uns ins Valle de la Luna (Tal des Mondes). Wir spazierten durch das vegetationsarme Gebiet mit eindrücklichen Felsformationen und Dünen. Die Landschaft soll der Oberfläche des Mondes gleichen, daher der Name. Im gleichen Ausflug besuchten wir auch das Valle de la Muerte (Tal des Todes), welches seinen Namen aufgrund der Tatsache erhielt, dass das Tal zu den trockensten Flecken der Erde gehört und dort wirklich nichts wächst.
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Ausflug ins Valle de la Luna und Valle de la Muerte |
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Alex vor einer riesigen Sanddüne im Valle de la Luna. |
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Sonnenuntergang in der trockensten Wüste der Welt. Rechts im Bild Licancabur (5,920 m) und Sairecabur (5,971 m). |
Am darauffolgenden Tag besuchten wir die Ojos del Salar (Augen im Salar) und die Laguna Cejar. Die Ojos del Salar sind zwei Löcher in der Wüste, welche von Menschenhand geschaffen wurden. Man erhoffte sich Öl zu finden, wurde aber nicht fündig. Die aufgegeben Bohrgruben füllten sich natürlich mit Grundwasser und dienen heute den Touristen zur Abkühlung.
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Sprung ins kühle Nass - Ojos del Salar |
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Die Laguna Cejar war echt spitzenklasse!!! Das Wasser ist aufgrund des
Salzgehaltes vergleichbar mit dem Toten Meer.
Schwimmen war unnötig und
unmöglich. Wir gleiteten schwerelos durch's Wasser und genossen die
untergehende Sonne. |
Unser nächstes Abenteuer in der Wüste war viel aktiver - Sandboarden. Reto und Alex schlugen sich ganz wacker und beeindruckten unseren Guide und mich mit zahlreichen Kurven im Sand. Ich hingegen, als nicht Snowboarderin, hatte da ganz schön zu kämpfen. Nach drei Stunden, unzähligen Höhenmetern in den Beinen (es gab natürlich keinen Lift) und geschätzten 100 Stürzen, konnte ich die Düne runterfahren und eine bis zwei unkontrollierte Riesenkurven machen. Wir hatten unglaublich viel Spass, und ich Sand bis in die Unterhosen :D
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Instruktionen von unserem Guide Jorge, da ich vorher noch nie auf einem Board gestanden bin. |
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Sandboarden auf der Sanddüne - der absolute Spass und suuuper anstrengend. |
Die Tatio Geysire auf 4,300 m waren sehr beeindruckend und sicher der beste Ausflug, den wir von San Pedro aus gemacht haben. Da man die Geysire am Morgen am besten beobachten kann, begann die Tour schon um 4:30 Uhr. Es hat sich definitiv gelohnt so früh aufzustehen. Wasser trifft unterirdisch auf Magma und tritt in Form von Geysiren und heissen Quellen an die Erdoberfläche. Unser Guide kannte das Geothermalgebiet wie seine Westentasche und wusste genau, wann sich welcher Geysir an die Oberfläche ergoss. Ein traumhaftes Naturschauspiel.
Da man in der Wüste so schön Sterndal schauen kann, haben wir auch noch eine "Sterndaltour" unternommen. Ein äusserst unterhaltsamer, kanadischer Astronom erklärte uns wie man unser Universum früher (vor ein paar Jahrhunderten) verstand und wie nützlich die Sterne waren und immer noch sind. Des Weiteren zeigte er uns Sternbilder mit seinem ultracoolen Laserpointer. Und schlussendlich durften wir durch 10 Teleskope Planeten und Sterne bewundern.
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